Dem Wandersmann gehört die Welt
1. Dem Wandersmann gehört die Welt
Autor: Friedrich Rückert
mit allen ihren Weiten,
weil er kann über Tal und Berg
so wohlgemut hinschreiten.
Die Felder sind wohl angebaut
für Andre und von Andern,
ihm aber, der sie sich beschaut
gehören sie beim Wandern.
2. Der Regen und der Sonnenschein
sind meine zwei Gesellen,
die einer hinterm andern drein
abwechselnd ein sich stellen.
Der Regen löscht der Straße Staub,
die Sonne macht sie trocken,
daneben wollen Gras und Laub
sie aus dem Boden locken.
3. Und wo ein Dorf entgegen tritt,
da hör ich Glöckchen läuten.
Die meinen selber mich damit,
was könnt' es sonst bedeuten?
Sie läuten etwa einer Braut
vielleicht auch einem Toten.
Ich aber zieh auf mich den Laut
ein Gruß wird mir geboten.
4. Da zieh ich froh und mit Gesang
entlang die lange Straße
und nie wird mir um etwas bang
was ich im Rücken lasse.
Wie eines hinter mir entweicht,
so kommt gleich her das andre
und nie hab ich das End erreicht
der Welt, so weit ich wandre.
Mehr Wanderlieder
- Im Frühtau zu Berge - Olof Thunmann
- Das Wandern ist des Müllers Lust - Wilhelm Müller
- Wenn die bunten Fahnen wehen - Alfred Zschiesche
- Mein Vater war ein Wandersmann - Friedrich Sigismund
- Auf, auf, ihr Wandersleut - Adolf König
- Auf der Berge grünem Saume - Friedrich Kücken
- Auf laßt uns fröhlich wandern - Friedrich Kücken
- Aus grauer Städte Mauern - Hans Riedel
- Das Wandern bringt groß Freud -
- Bei Morgenluft und Lerchenschlag -
- Schön ist die Welt -