Wanderlieder
Im Frühtau zu Berge
Autor: Olof Thunmann
1. Im Frühtau zu Berge wir ziehn,fallera,
es grünen alle Wälder, alle Höh'n, fallera.
Wir wandern ohne Sorgen
singend in den Morgen,
noch ehe im Tale die Hähne krähn.
2. Ihr alten und hochweisen Leut,
ihr denkt wohl, wir sind nicht gescheit?
Wer wollte aber singen,
wenn wir schon Grillen fingen
in dieser herrlichen r'rühlingszeit?
3. Werft ab alle Sorge und Qual
und wandert mit uns aus dem Tal!
Wir sind hinaus gegangen,
den Sonnenschein zu fangen:
Kommt mit und versucht es auch selbst einmal!
Das Wandern ist des Müllers Lust
Autor: Wilhelm Müller
1. Das Wandern ist des Müllers Lust,
das Wandern.
Das muß ein schlechter Müller sein,
dem niemals fiel das Wandern ein,
das Wandern.^
2. Vom Wasser haben wir's gelernt,
vom Wasser:
Das hat nicht Rast bei Tag und Nacht,
ist stets auf Wanderschaft bedacht,
das Wasser.
3. Das sehn wir auch den Rädern ab,
den Rädern:
Die gar nicht gerne stille stehn,
die sich mein Tag nicht müde drehn,
die Räder.
4. Die Steine selbst, so schwer sie sind,
die Steine,
sie tanzen mit den muntern Reih'n
und wollen gar noch schneller sein,
die Steine.
5. O Wandern, Wandern meine Lust,
o Wandern!
Herr Meister und Frau Meisterin,
laßt mich in Frieden weiter ziehn
und wandern.
Wenn die bunten Fahnen wehen
Autor: Alfred Zschiesche
1. Wenn die bunten Fahnen wehen,
geht die Fahrt wohl übers Meer.
woll´n wir ferne Lande sehen,
fällt der Abschied uns nicht schwer.
Leuchtet die Sonne,
ziehen die Wolken,
klingen die Lieder weit übers Meer.
2. Sonnenschein ist unsre Wonne,
wie er lacht am lichten Tag!
doch es geht auch ohne Sonne,
wenn sie mal nicht lachen mag.
Blasen die Stürme,
brausen die Wellen,
singen wir mit dem Sturm unser Lied.
3. Hei, die wilden Wandervögel
ziehen wieder durch die Nacht,
schmettern ihre alten Lieder,
daß die Welt vom Schlaf erwacht.
Kommt dann der Morgen,
sind sie schon weiter,
über die Berge - wer weiß wohin.
4. Wo die blauen Gipfel ragen,
lockt so mancher steile Pfad.
immer vorwärts, ohne Zagen;
bald sind wir dem Ziel genaht!
Schneefelder blinken,
schimmern von Ferne her,
Lande versinken im Wolkenmeer.
Mein Vater war ein Wandersmann
Autor: Friedrich Sigismund
1. Mein Vater war ein Wandersmann
Und mir steckt's auch im Blut;
Drum wandr' ich froh so lang ich kann
Und schwenke meinen Hut.
Valeri, valera,
Valeri, valera ha ha ha ha ha,
Valeri, valera,
Und schwenke meinen Hut.
2. Das Wandern schafft stets frische Lust,
Erhält das Herz gesund,
Frei atmet draußen meine Brust,
Froh singet stets mein Mund.
Valeri, valera,
Valeri, valera ha ha ha ha ha,
Valeri, valera,
Froh singet stets mein Mund.
3. Warum singt dir das Vögelein
So freudevoll sein Lied?
Weil's nimmer hockt, landaus, landein
Durch and're Fluren zieht.
Valeri, valera,
Valeri, valera ha ha ha ha ha,
Valeri, valera,
Durch and're Fluren zieht.
4. Was murmelt's Bächlein dort und rauscht
So lustig hin durch's Rohr?
Weil's frei sich regt, mit Wonne lauscht
Ihm dein empfänglich Ohr.
Valeri, valera,
Valeri, valera ha ha ha ha ha,
Valeri, valera,
Ihm dein empfänglich Ohr.
5. Drum trag ich's Ränzel und den Stab
Weit in die Welt hinein,
Und werde bis ans kühle Grab
Ein froher Wandrer sein.
Valeri, valera,
Valeri, valera ha ha ha ha ha,
Valeri, valera,
Ein froher Wandrer sein.
Auf, auf, ihr Wandersleut
Autor: Adolf König
1. Auf, auf, ihr Wandersleut
Zum Wandern kommt die Zeit!
Tut euch nicht lang verweilen
In Gottes Nam´n zu reisen!
Das Glück, das laufet immer fort
An einen andern Ort.
2. Ihr liebsten Eltern mein,
Ich will euch dankbar sein.
Die ihr mir habt gegeben
Von Gott ein langes Leben,
So gebet mir zu einer Speis'
Den Segen auf die Reis'!
3. Wenn Tau vom Himmel fällt,
Dann reis' ich in die Welt.
Die Vöglein in der Höhen,
Wenn sie vom Schlaf aufstehen,
Da singen sie zu meiner Freud:
Lebt wohl, ihr Wandersleut!
Auf der Berge grünem Saume
Autor: Friedrich Kücken
1. Auf der Berge grünem Saume
ist´s so lieblich ist´s so schön,
wie in sanftem süßem Traume
wandeln wir auf lichten Höhn.
An dem Himmel welch ein Blauen
wieviel Blumen auf den Auen,
welch ein Singen, welch ein Klingen
welche Wonne hier.
Auf der Berge grünem Saume
da ist´s so lieblich, da ist´s so schön.
Vögelein singen im Himmelsraume
Friede wohnt auf Alpenhöhn.
2. Was wir fühlen was wir sehen
weckt in uns die reinste Lust
und der Alpenlüfte wehen
atmet frei die heitere Brust.
Laßt uns hier die Hütte bauen
und den nahen Himmel schauen,
der in seinem milden Glanze
prangt in Herrlichkeit.
Auf der Berge grünem Saume
da ist´s so lieblich, da ist´s so schön.
Vögelein singen im Himmelsraume
Friede wohnt auf Alpenhöhn.
Auf laßt uns fröhlich wandern
Autor: Friedrich Kücken
1. Auf laßt uns fröhlich wandern
in schöner bunter Reih'
von einem Ort zum andern
hell tön´ ein Lied dabei.
Ein Lied aus froher Brust
o welche große Lust,
ja welche, welche große Lust
ein Lied aus froher Brust.
2. Wir ziehen in die Weite,
wie's liebe Vögelein,
so traulich Seit' an Seite
wir alle groß und klein.
So leget Hand in Hand,
wir sind uns ja bekannt,
ja leget alle Hand in Hand,
wir sind uns ja bekannt.
Aus grauer Städte Mauern
Autor: Hans Riedel
1. Aus grauer Städte Mauern
Ziehn wir durch Wald und Feld.
Wer bleibt, der mag versauern,
Wir fahren in die Welt.
Halli hallo, wir fahren,
Wir fahren in die Welt .
2. Der Wald ist uns're Liege,
Der Himmel unser Zelt.
Ob heiter oder trübe,
Wir fahren in die Welt.
Halli hallo, wir fahren,
Wir fahren in die Welt.
3. Ein Heil dem deutschen Walde,
Zu dem wir uns gesellt.
Hell klingt's durch Berg und Halde,
Wir fahren in die Welt.
Halli hallo, wir fahren,
Wir fahren in die Welt.
4. Die Sommervögel ziehen
Wohl über Wald und Feld.
Da heißt es Abschied nehmen,
Wir fahren in die Welt.
Halli hallo, wir fahren,
Wir fahren in die Welt.
Das Wandern bringt groß Freud
Autor: unbekannt
1. Das Wandern bringt groß Freud,
das wissen alle Leut.
Ich wandre froh feldaus, feldein
in Gottes weite Welt hinein.
Ade, ade! Das Wandern mir gefällt.
2. Wie schön ist Gottes Welt.
Ein wonnig Lustgezelt.
Es blüht das Tal, es grünt der Rain,
es singt und klingt in Busch und Hain.
Wie schön, wie schön,
wie schön ist Gottes Welt.
3. O weites Blättermeer,
o Wald so hoch und hehr.
Ich kehr heut ein bei dir als Gast,
auf deinem Moos da halt ich Rast.
Es winkt, es winkt der Wald zur süßen Ruh.
4. Wann dann im Dämmerschein,
es muss geschieden sein,
ich sing noch, dass es weithin schallt.
Ade, ihr Berge, Feld und Wald.
Ade, ade! Es muss geschieden sein.
Bei Morgenluft und Lerchenschlag
Autor: unbekannt
1. Bei Morgenluft und Lerchenschlag
hör´ ich den Wald sich regen.
Ich grüsse dich, du junger Tag
und zieh´ dir frisch entgegen.
Und Lerchenschlag und Morgenduft
erzählen sich schöne Dinge;
mir ist, als ob ich durch Eichenduft
grad´ in den Himmel ginge.
2. Der Zauber der Waldeinsamkeit
rauscht leis' in allen Zweigen.
O gold'ner Himmel der Jugendzeit
bist du denn nicht mein eigen?
Mit Sonnenschein und klarem Blau
erfüllst du meine Sinne;
er wohnt die allerschönste Frau
als freundlicher Engel drinne.
3. Du grüner Wald im Morgenrot
gesegnet sei dein Rauschen!
Was hat es denn mit mir für Not
solang ich dir darf lauschen?
Solang noch himmelauf und ab
sich munt're Vögel schwingen,
und ich noch eine Stimme hab
um fröhlich mitzusingen?
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