Schlaflieder

Märchen oder Schlaflieder? Babys und (kleine) Kinder mögen es, während des Einschlafens etwas vorgelesen oder etwas vorgesungen zu bekommen. Schlaflieder mit harmonischen Melodien, die leise vorgetragen werden, haben den Vorteil, dass sie keine bösen Träume hervorrufen wie das bei der einen oder anderen Märchengeschichte der Fall sein kann: Schlaflieder vermitteln den Kleinen ein Gefühl von Geborgenheit, und zwar erst recht, wenn sie am Bettchen von Mama, Papa, Oma, Opa, Onkel, Tante oder Babysitter zum Besten gegeben werden. Dass Schlaflieder dazu beitragen, den Nachwuchs zum Schlummern zu bringen, ist seit Generationen bekannt. Denn nicht von ungefähr haben sich viele traditionelle Schlaflieder bis heute bewährt, wenn es darum geht, ein Kind zu Bett zu bringen und zur Ruhe kommen zu lassen. Sie durchforsten das WWW gerade nach dem einen oder anderen Schlaflied? Wollen Sie selbst mal versuchen, eins zu schreiben? So oder so: Auf diesen Seiten werden Sie fündig.

Schlaf', Kindlein, schlaf!
1. Schlaf', Kindlein, schlaf'!
Der Vater hüt't die Schaf,
die Mutter schüttel's Bäumelein,
da fällt herab ein Träumelein.
Schlaf', Kindlein, schlaf'!

2. Schlaf', Kindlein, schlaf'!
Am Himmel zieh'n die Schaf':
Die Sternlein sind die Lämmerlein,
der Mond, der ist das Schäferlein.
Schlaf', Kindlein, schlaf'!

3. Schlaf', Kindlein, schlaf'!
So schenk' ich dir ein Schaf
mit einer goldnen Schelle fein,
das soll dein Spielgeselle sein.
Schlaf', Kindlein, schlaf'!

4. Schlaf', Kindlein, schlaf'!
und blök' nicht, wie ein Schaf:
Sonst kommt des Schäfers Hündelein
und beißt mein böses Kindelein.
Schlaf', Kindlein, schlaf'!

5. Schlaf', Kindlein, schlaf'!
Geh' fort und hüt' die Schaf',
geh' fort, du schwarzes Hündelein,
und weck' mir nicht mein Kindelein!
Schlaf', Kindlein, schlaf'!

Autor: Volkslied, unbekannt

Die Blümelein, sie schlafen
1. Die Blümelein, sie schlafen
schon längst im Mondenschein,
sie nicken mit den Köpfchen
auf ihren Stengelein.
Es rüttelt sich der Blütenbaum,
er säuselt wie ein Traum;
schlafe, schlafe,
schlaf du, mein Kindelein.

2. Die Vögelein, sie sangen
so süß im Sonnenschein,
sie sind zur Ruh gegangen
in ihre Nestelein.
Das Heimchen in dem Ährengrund
es tut allein sich kund.
Schlafe, schlafe,
schlaf du, mein Kindelein.

3. Sandmännchen kommt geschlichen
und guckt durchs Fensterlein,
ob irgend noch ein Kindchen
nicht mag zu Bette sein.
Und wo er nur ein Kindlein fand,
streut er ins Aug ihm Sand.
Schlafe, schlafe,
schlaf du, mein Kindelein.

4. Sandmännchen, aus dem Zimmer!
Es schläft mein Herzchen fein.
Es ist gar fest verschlossen
schon sein Guckäugelein.
Es leuchtet morgen mir Willkomm,
das Äugelein so fromm.
Schlafe, schlafe,
schlaf du, mein Kindelein.

Autor: Anton Wilhelm von Zuccalmaglio

Schlafe, mein Prinzchen
1. Schlafe, mein Prinzchen, es ruhn
Schäfchen und Vögelchen nun,
Garten und Wiese verstummt,
auch nicht ein Bienchen mehr summt.
Luna mit silbernem Schein,
gucket zum Fenster herein.
Schafe beim silbernen Schein,
schlafe, mein Prinzchen, schlaf ein.
Schlaf ein, schlaf ein.

2. Alles im Schlosse nun liegt
tief in den Schlummer gewiegt,
Küche und Keller sind leer,
es reget kein Mäuschen sich mehr.
Nur in der Zofe Gemach
tönet ein schmelzendes Ach.
Was für ein Ach mag das sein?
Schlafe, mein Prinzchen, schlaf ein.

3. Wer ist beglückter als du?
Nichts als Vergnügen und Ruh;
Zucker und Spielwerk vollauf
und noch Karossen im Lauf:
Alles benutzt und bereit,
daß nur mein Prinzchen nicht schreit.
Was wird es künftig erst sein?
Schlafe, mein Prinzchen, schlaf ein.

Autor: Friedrich Wilhelm Gotter

Der Sandmann ist da
1. Der Sandmann ist da
der Sandmann ist da
Er hat so schönen weißen Sand
ist allen Kindern wohlbekannt
Der Sandmann ist da!

2. Der Sandmann ist da,
der Sandmann ist da!
Da guckt er schon zum Fenster rein,
zu all den lieben Kinderlein:
der Sandmann ist da!

Autor: Volkslied, unbekannt

Wer hat die schönsten Schäfchen?
1. Wer hat die schönsten Schäfchen?
Die hat der gold´ne Mond,
Der hinter jenen Bäumen
Am Himmel droben wohnt.

2. Er kommt am späten Abend,
Wenn alles schlafen will,
Hervor aus seinem Hause
Zum Himmel leis' und still.

3. Dann weidet er die Schäfchen
Auf seiner blauen Flur,
Denn all' die weißen Sterne
Sind seine Schäfchen nur.

4. Sie tun uns nichts zu Leide
Hat eins das and're gern,
Und Schwestern sind und Brüder
Da droben Stern an Stern.

5. Und soll ich dir eins bringen,
So darfst du niemals schrei´n
Mußt freundlich wie die Schäfchen
Und wie ihr Schäfer sein.

Autor: Hoffmann von Fallersleben

Schlafe, schlafe, holder süßer Knabe
1. Schlafe, schlafe, holder süßer Knabe
Leise wiegt dich deiner Mutter Hand
Sanfte Ruhe, milde Labe
Bringt dir schwebend dieses Wiegenband.
Schlafe, schlafe in dem süßen Grabe,
Noch beschützt dich deiner Mutter Arm,
Alle Wünsche, alle Habe
Faßt sie liebend, alle liebewarm.

2. Schlafe, schlafe in der Flaumen Schoße,
Noch umtönt dich lauter Liebeston,
Eine Lilie, eine Rose
Nach dem Schlafe werd' sie dir zum Lohn.

3. Schlafe, schlafe in der Mutter Schoße,
Noch umtönt dich holder Liebeston,
Eine Lilie, eine Rose
Nach dem Schlafe wird sie dir zum Lohn.

Autor: Matthias Claudius

Kindlein Mein, Schlaf Doch Ein
1. Kindlein mein, schlaf doch ein,
weil die Sternlein kommen.
Und der Mond kommt auch schon
wieder angeschwommen.
Eia Wieglein, Wieglein mein,
schlaf doch, Kindlein, schlafe ein.

2. Kindlein mein, schlaf doch ein,
denn die Nacht kommt nieder.
Und der Wind summt dem Kind
seine Wiegenlieder.
Eia Wieglein, Wieglein mein,
schlaf doch, Kindlein, schlafe ein.

Autor: Volkslied, unbekannt

Schlaf sanft und wohl, mein liebes Kind
1. Schlaf sanft und wohl, mein liebes Kind,
Dieweil die Engel bei dir sind!
Sie sehen Gottes Angesicht,
Sie wachen hier und schlafen nicht.

2. Du schläfst und liegest weich dabei,
Dein Heiland lag auf Stroh und Heu,
Im finsteren Stall auf Holz und Stein,
Du liegst in deinen Windelein.

3. Dir störet niemand Schlaf und Ruh,
Ihm setzen tausend Feinde zu,
Du lebst ohn' einigen Verdruß,
Da er das Elend leiden mußt'.

4. Gott segne deiner Mutter Schoß,
Nimm zu, gedeih und werde groß,
Fromm und an deiner Seele reich,
An Weisheit deinem Jesu gleich!

5. Schlaf, liebes Kind, schlaf unbetrübt!
Wenn Gott Verstand und Jahre gibt,
So wach im Geiste Tag und Nacht,
Bis dich Gott ewig selig macht.

Autor: Volkslied, unbekannt

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