Liebeslieder
Ach, was ist die Liebe für ein süßes Ding
Autor: Friedrich Wilhelm Gotter
1. Ach, was ist die Liebe
Für ein süßes Ding!
Sorgenlos, wie Kinder,
Führt sie uns durchs Leben.
Unser ganzes Leben
Flieht mit ihr geschwinder,
Als uns ohne Liebe
Sonst ein Tag verging!
Ach, was ist die Liebe
Für ein süßes Ding!
2. Ach, was ist die Liebe
Für ein süßes Ding!
Mut gibt sie zur Arbeit,
Hilft sie uns verrichten.
Eine Blumenkette
Werden unsre Pflichten,
Und am Thron der Liebe
Hängt der Kette Ring.
Ach, was ist die Liebe
Für ein süßes Ding!
3. Ach, was ist die Liebe
Für ein süßes Ding!
Unsre Seele hebet
Sich auf ihrem Flügel,
Unsre Seele schwebet,
Neu von ihr belebet,
Über Tal und Hügel,
Gleich dem Schmetterling.
Ach, was ist die Liebe
Für ein süßes Ding!
Denke dir mein Liebchen was ich im Traum gesehn
Autor: Ludolf Waldmann
1. Denke dir mein Liebchen,
was ich im Traum gesehn!
Ich lag im duft´gen Walde
umringt von schönen Feen,
sie flüsterten und kosten,
ich sollte ihr Ritter sein
und wie sie noch so sprachen,
mein Lieb, da dacht ich dein,
denn so wie du so lieblich und so schön,
Kind, glaube mir, war keine der Feen.
2. Unter schatt´gen Bäumen
auf dem weichen Moos
lag ich gar bald im Traume
der schönsten Fee im Schoß.
Und wie mir nun all die andern
im magischen Zauberschein
den Feenreigen schwangen
mein Lieb, da dacht ich dein,
denn so wie du so lieblich und so schön,
Kind, glaube mir, war keine der Feen.
3. Als ich von dem Traume früh
am Morgen erwacht,
war auch in Nichts zerronnen
der Feen Glanz und Pracht.
Mein einziger Gedanke
warst du nur, mein Liebchen, allein,
im Wachen wie im Träume
wirst du es immer sein,
denn so wie du so lieblich und so schön,
Kind, glaube mir, war keine der Feen.
Ein Vöglein sang im Lindenbaum
Autor: unbekannt
1. Ein Vöglein sang im Lindenbaum
in lauer Sommernacht.
Den Tönen lauschend wie im Traum,
hab ich an ihn gedacht
und Vogelsang und Blütenduft
die haben sich vereint.
Mir wurde ach so weh so bang,
ich habe leis geweint.
2. Am Lindenbaum vor einem Jahr
da gab er mir die Hand.
Am Lindenbaum vor einem Jahr,
die Liebe uns verband.
Da ruhte er an meiner Brust
befreit von allem Harm,
vor lauter seliger Liebeslust
umschlang er meinen Arm.
3. Und jetzt ruht unterm Lindenbaum,
er der so schön und jung.
Mir blieb von meinem Liebestraum
nichts als Erinnerung
und Vogelsang und Blütenduft
die haben sich vereint.
Mir wurde ach so weh so bang,
ich habe leis geweint.
Es blickt so still der Mond mich an
Autor: K. Ch. Tenner
1, Es blickt so still der Mond mich an,
es fliesst so still der Rhein;
der Fischerknabe steht im Kahn
so mutterseelenallein.
2. Ich sitz am Rocken traurig still
in meinem Kämmerlein;
das Rädchen mir nicht schnurren will
so mutterseelenallein.
3. Wärst du bei mir und ich bei dir,
du lieber Knabe mein,
du stünd'st nicht dort, ich säss nicht hier
so mutterseelenallein.
4. O komm zu mir, du süsse Maid,
o komm zum stillen Rhein!
Wie lang soll ich vergehn vor Leid
so mutterseelenallein?
5. Wärst du bei mir zu dieser Stund,
du liebes Mädchen mein,
nicht länger blieb das Herze wund
so mutterseelenallein!
6. Mit Spiel und Sang zieht froh daher
ein Schifflein durch den Rhein:
o Seligkeit! Sie sind nicht mehr
so mutterseelenallein
Es blüht ein schönes Blümchen
Autor: Hoffmann von Fallersleben
1. Es blüht ein schönes Blümchen
auf unserer grünen Au,
sein Aug' ist wie der Himmel,
so heiter und so blau,
es weiß nicht viel zu reden
und alles, was es spricht,
ist immer nur dasselbe
ist nur: Vergiß mein nicht.
2. Wenn ich zwei Äuglein sehe,
so heiter und so blau,
so denk ich an mein Blümchen
auf unsrer grünen Au.
Da kann ich auch nicht reden
und nur mein Herze spricht.
Du meines Lebens Wonne,
o Lieb, vergiß mein nicht.
Ich hab ein Liebchen an dem Rhein
Autor: Wilhem Müller
1. Ich hab ein Liebchen an dem Rhein,
ein Liebchen an der Spree,
ein drittes in dem Schweizerland,
ein viertes auf der See.
2. Und wo ich geh und wo ich steh
in Schloss und Stadt und Feld,
da find' ich auch ein Liebchen gleich,
das schönste von der Welt.
3. Und wollt ihr wissen meine Kunst,
ihr lieben Wandersleut,
heran, heran und hört mir zu,
ihr lernt's in kurzer Zeit.
4. Ich trag allweg im Herzen mein,
mein Liebchen durch die Welt,
da find' ich eins, da hab' ich eins
in Schloss und Stadt und Feld.
5. Willkommen! Liebchen an dem Rhein!
Wie weit ist's bis zur See?
Ade, mein Lieb im Schweizerland!
Das Scheiden tut nicht weh.
Ich will vor deiner Türe stehn
Autor: Anton Graf von Brunykowski
1. Ich will vor deiner Türe stehn,
bis ich, mein Liebchen, dich geseh´n.
Und ständ´ ich auch die halbe Nacht.
Du sollst am Fenster dich nur zeigen,
dich freundlich zu mir niederbeugen,
mir sagen: "Ich hab dein gedacht!"
2. Ich würde immer dich begleiten.
Und müsst´ ich kämpfen, müsst´ ich streiten.
Wohin es sei, dir folge ich.
Du sollst die Blicke zu mir wenden,
Nach mir nur freundlich dich hinwenden.
Mir sagen: "Ja, ich liebe dich!"
3. Weit von des Ebro schönem Strande
Eilt´ ich dir nach in ferne Lande.
In deiner Nähe muss ich sein.
Sieh´, flehend sink ich vor dir nieder:
"O gib mir meine Ruhe wieder!"
Und sage: "Ewig bin ich dein!"
Ich wollte dir so gerne sagen
Autor: Gottfried Wilhelm Fink
1. Ich wollte dir so gerne sagen,
wie lieb du mir im Herzen bist,
nun aber weiß ich nichts zu sagen,
als das es ganz unmöglich ist.
2. Ich möchte alle Tage singen,
wie lieb du mir im Herzen bist,
doch wird es niemals mir gelingen,
weil es so ganz unmöglich ist.
3. Und weil es nicht ist auszusagen,
weil's Lieben ganz unendlich ist,
so magst du meine Augen fragen,
wie lieb du mir im Herzen bist?
4. Darinnen wird geschrieben stehen,
wie lieb du mir im Herzen bist
und drinnen wirst du deutlich sehen,
was jedem Wort unmöglich ist.
Liebend gedenk ich dein
Autor: C. Krebs
1, Liebend gedenk ich dein
beim hellen Sonnenschein
einsam in stiller Nacht,
wenn ich vom Traum erwacht
auf allen Lebenswegen
lacht mir dein Bild entgegen.
Liebend gedenk ich dein,
o könt ich bei dir sein.
2. Liebend gedenk ich dein,
nichts kann mich sonst erfreun,
ewig in Lust und Schmerz
schlägt dir getreu dies Herz,
mein höchster Wunsch, mein Streben
ist nur für dich zu leben.
Liebend gedenk ich dein,
du bist mein Glück allein.
Mag da draussen Schnee sich türmen
Autor: Heinrich Heine
1. Mag da draussen Schnee sich türmen,
mag es hageln, mag es stürmen,
klirrend mir ans Fenster schlagen:
nimmer werd´ ich mich beklagen,
denn ich trage in der Brust
Liebchens Bild und Frühlingslust.
2. Ob die Nacht mit ihren Schauern,
ob Gefahren mich umlauern,
ob sie drohen, ob sie wüten:
wird ein Engel mich behüten,
denn ich trage in der Brust
Liebchens Bild und Frühlingslust.