Lagerfeuerlieder
Die Gedanken sind frei
Autor: Volkslied, unbekannt
1. Die Gedanken sind frei
wer kann sie erraten
sie fliegen vorbei
wie nächtliche Schatten.
Kein Mensch kann sie wissen
kein Jäger erschießen.
Es bleibet dabei:
Die Gedanken sind frei
2. Ich denke, was ich will
und was mich beglückt,
doch alles in der Still´
und wie es sich schicket.
Mein Wunsch, mein Begehren
kann niemand verwehren,
es bleibet dabei:
Die Gedanken sind frei
3. Und sperrt man mich ein
in finstere Kerker
das alles sind rein
vergebliche Werke.
Denn meine Gedanken
zerreißen die Schranken
und Mauern entzwei
die Gedanken sind frei
4. Ich liebe den Wein
mein Mädchen vor allen,
sie tut mir allein
am besten gefallen.
Ich bin nicht alleine
bei meinem Glas Weine,
mein Mädchen dabei:
Die Gedanken sind frei!
5. Drum will ich auf immer
den Sorgen entsagen
und will mich auch nimmer
mit Grillen mehr plagen.
Man kann ja im Herzen
stets lachen und scherzen
und denken dabei:
Die Gedanken sind frei!
Die alten Germanen
Autor: unbekannt
1. Es saßen die alten Germanen
zu beiden Ufern des Rheins;
sie lagen auf Bärenhäuten
und soffen immer noch eins.
Und eins und zwei und drei und vier:
Sie soffen unheimlich viel Lagenbier.
Und fünf und sechs und sieben und acht:
Sie soffen die ganze Nacht.
2. Da Trat in ihre Mitte
ein Jüngling römischen Blut's:
"Grüß Gott, ihr alten Germanen,
ich bin der Tacitus."
3. Da hoben die alten Germanen
zum Bergmannsgruße die Hand.
"Glück auf, du römischer Jüngling,
du bist uns wohl bekannt."
4. Da hoben sie an zu saufen
so manchen Tropfen Met.
Sie würfelten um ihre Weiber--
es wurde ziemlich spät.
5. Da mixten die alten Germanen
dem Römer einen Trank.
Den soff er fröhlich hinunter,
bis er zu Boden sank.
6. Da lachten die alten Germanen
zu beiden Ufern des Rheins,
und ließen ihn trinken und trinken:
ein Glas und immer noch eins!
7. Und als am anderen Morgen
der Römer den Schaden besah,
schrieb er mit zitternden Händen
an seine Germania:
8. "Wir sind zwar keine Germanen
doch üben wir uralten Brauch.
Wir würfeln nicht um unsre Weiber,
doch saufen können wir auch!"
9. Und das ist unsre Devise,
an dieser halten wir fest:
"Früh ist noch keiner gestorben,
der bis ins Alter gezecht."
Wir sind jung, die Welt ist offen
Autor: Jürgen Brand
1. Wir sind jung, die Welt ist offen,
o du schöne weite Welt!
Unser Sehnen, unser Hoffen
zieht hinaus durch Wald und Feld.
Bruder, laß den Kopf nicht hängen,
kannst ja nicht die Sterne sehn!
Aufwärts blicken, aufwärts drängen;
wir sind jung, und das ist schön.
2. Liegt dort hinter jenem Walde
nicht ein fernes, fremdes Land?
Blüht auf grüner Bergeshalde
nicht das Blümlein Unbekannt?
Laßt uns schweifen ins Gelände,
über Täler, über Höhn,
wo sich auch der Weg hinwende,
wir sind jung, und das ist schön.
3. Auf denn, auf, die Sonne zeige
uns den Weg durch Wald und Hain;
geht darob der Tag zur Neige,
leuchtet uns der Sterne Schein.
Bruder, schnell, den Rucksack über,
heute soll's ins Weite gehn,
Regen, Wind, wir lachen drüber,
wir sind jung, und das ist schön.
Abend wird es wieder
Autor: Hoffmann von Fallersleben
1. Abend wird es wieder,
Über Wald und Feld
Säuselt Frieden nieder
Und es ruht die Welt.
2. Nur der Bach ergießet
Sich am Felsen dort,
Und er braust und fließet
Immer, immer fort.
3. Und kein Abend bringet
Frieden ihm und Ruh,
Keine Glocke klinget
Ihm ein Rastlied zu.
4. So in deinem Streben
Bist, mein Herz, auch du:
Gott nur kann dir geben
Wahre Abendruh.
Ein schöner Tag zu Ende geht
Autor: Robert Burns: Nachdichtung: Oswald Schanowsky
1. Ein schöner Tag zu Ende geht,
die Sterne sind erwacht,
wir reichen uns die Hände nun
und sagen "Gute Nacht".
Von Ort zu Ort, von Land zu Land
erklingt ein Lied darein,
reicht eure Hände fest zum Bund.
Wir wollen Freunde sein.
2. Ein neuer Tag bricht bald herein,
der weit uns sehen soll,
zum Abschied reicht euch nun die Hand
und saget "Lebewohl".
Von Ort zu Ort, von Land zu Land
erklingt ein Lied darein,
reicht eure Hände fest zum Bund.
Wir wollen Freunde sein.
3. Ob Nord, ob Süd, ob Ost, ob West,
wo du auch stehst, ist gleich,
ein Freundeskreis durchzieht die Welt.
Horch auf, die Zeit ist reif.
Von Ort zu Ort, von Land zu Land
erklingt ein Lied darein,
reicht eure Hände fest zum Bund.
Wir wollen Freunde sein.
Komm stiller Abend nieder auf unsre kleine Flur
Autor: Georg Karl Claudius
1. Komm stiller Abend nieder
auf unsre kleine Flur.
Dir tönen unsere Lieder,
wie schön bist du Natur.
2. Die Abendröte steiget
hinab ins kühle Tal
und allgemach erbleichet
der Sonne letzter Strahl.
3. Allüberall herrscht Schweigen,
nur schwingt der Vögel Chor
noch aus den dunklen Zweigen
den Nachtgesang empor.
4. Kommt oft noch Abend wieder
auf unsre kleine Flur,
froh danken unsere Lieder
dir Liebling der Natur.
Eben sank die Sonne nieder
Autor: Hoffmann von Fallersleben
1. Eben sank die Sonne nieder.
Und nun wird es Abend wieder.
Kühle Luft beginnt zu wehn.
Süße Labung träufelt nieder.
Und es badet sich im Tau.
Halm und Blum in Feld und Au.
2. Stille wird es und es dunkelt.
Und der Abendstern schon funkelt.
Alles ist schon müd und matt.
Alles suchet Ruh und Frieden.
Nur die Nachtigall noch wacht.
Singt uns eine gute Nacht.
My Bonnie is over the ocean
Autor: Charles E. Pratt
1. My Bonnie is over the ocean
my Bonnie is over the sea,
my Bonnie is over the ocean,
oh bring back my bonnie to me.
Bring back, bring back,
oh bring back my Bonnie to me, to me,
bring back, bring back,
oh bring back my Bonnie to me.
2. Last night as I lay on my pillow,
last night as I lay on my bed,
last night as I lay on my pillow,
I dreamed that my Bonnie was dead.
Bring back, bring back...
3. The winds have gone over the ocean,
the winds have gone over the sea,
the winds have gone over the ocean,
and brought back my Bonnie to me.
Bring back, bring back...