Herbstlieder
Bunt sind schon die Wälder
Autor: Johann Gaudenz von Salis-Seewis
1. Bunt sind schon die Wälder,
gelb die Stoppelfelder,
und der Herbst beginnt.
Rote Blätter fallen,
graue Nebel wallen,
kühler weht der Wind.
2. Wie die volle Traube
aus dem Rebenlaube
purpurfarbig strahlt!
Am Geländer reifen
Pfirsiche, mit Streifen
rot und weiß bemalt.
3. Flinke Träger springen,
und die Mädchen singen,
alles jubelt froh!
Bunte Bänder schweben
zwischen hohen Reben
auf dem Hut von Stroh.
4. Geige tönt und Flöte
bei der Abendröte
und im Mondesglanz;
junge Winzerinnen
winken und beginnen
frohen Erntetanz.
Das Laub fällt von den Bäumen
Autor: Siegfried August Mahlmann
1. Das Laub fällt von den Bäumen,
das zarte Sommerlaub;
das Leben mit seinen Träumen
zerfällt in Asch und Staub.
2. Die Vöglein traulich sangen,
wie schweigt der Wald jetzt still!
Die Lieb' ist fortgegangen,
kein Vöglein singen will.
3. Die Liebe kehrt wohl wieder
im künftgen lieben Jahr,
und alles tönt dann wieder,
was hier verklungen war.
4. Der Winter sei willkommen,
sein Kleid ist rein und neu!
Den Schmuck hat er genommen,
den Keim bewahrt er treu.
Der Herbst ist ein Geselle
Autor: M. Nathusius
1. Der Herbst ist ein Geselle, der trägt ein buntes Kleid und springt und jubilieret vor ausgelassner Freud.
2. Er singt im Brausebasse, fährt einem um den Kopf, wirft alles drüber und drunter und zaust die Bäum am Schopf.
3. Er stürmt wie wilde Buben, hin über Berg und Feld, fegt durch die falben Blätter, rauscht, heißa! in die Welt.
4. Wirft, wie er zieht, uns Gaben mit vollen Händen zu, füllt Scheuer, Haus und Keller zur langen Winterruh.
Der Herbst
Autor: unbekannt
1. Der Wind geht über's Stoppelfeld,
hat einen rauhen Gruß vermeld't,
vom düstern Herbst, dem Nebelmann,
der alle Tage regnen kann.
2. Der herbste zwar ist er noch nicht,
der kommt einst mit dem Schneegesicht.
Doch bringt er viele Blumen um
Und macht des Waldes Sänger stumm.
3. Ein guter Färber ist er zwar,
versteht sein Handwerk auf ein Haar.
Er färbt an Baum und Heckenzaun
Das grüne Laub gelb, rot und braun.
4. Er täte gern in seinem Reich
Dem Färbermeister Lenz es gleich.
Weil Blumen er nicht machen kann,
so streicht er rot die Blätter an.
5. Doch bald gefällt's ihm selber nicht,
weil frisches Leben da gebricht.
Er jagt im Sturm die Blätter fort,
von Baum zu Baum, von Ort zu Ort.
6. Nimm so ein Blatt, das er verweht,
und lies, was drauf geschrieben steht.
Was blüht und glänzt, vergeht im Herbst,
mach', dass du ew'ges Leben erbst!
Herbstlied
Autor: Johann Georg Daniel Arnold
1. Näher rückt die trübe Zeit,
und ich fühl's mit Beben.
Schwinden muss die Herrlichkeit,
sterben junges Leben.
Waldesschmuck und Blütenpracht
Sinken bald in Grabesnacht;
Scheiden das macht Leiden,
Scheiden das macht Leiden.
2. Blumen auf der grünen Au'
still ihr Haupt schon neigen;
Sommerabendlüfte lau
Rauhen Stürmen weichen;
Vögel auf der Bergeshöh',
Schmetterling am tiefen See
Müssen von uns scheiden,
müssen von uns scheiden.
3. Blatt sinkt nieder in den Staub,
wird ein Spiel der Winde;
traurig schüttelt ab ihr Laub
auf den Weg die Linde;
Wolke eilt, dem Pfeile gleich,
stürmend durch die Lüfte Reich,
scheucht die trauten Sterne
scheucht die trauten Sterne.
4. "Morgen muss ich fort von hier",
singt der Fink mit Grämen,
Rosen schwindet ihre Zier,
müssen Abschied nehmen.
Ach, es macht so bitt'ren Schmerz,
wenn, die innig liebt das Herz,
Alle von uns scheiden.
Alle von uns scheiden.
Es scheidet der Sommer der Herbst schon ist nah
Autor: Volkslied, unbekannt
1. Es scheidet der Sommer, der Herbst schon ist nah
es welken die Blumen, wohl hier und wohl da
So lasst uns noch einmal im Freien ergehen
noch einmal uns heiter und fröhlich zu sehen.
2. Es welken die Blumen so jung und so frisch
es brausen die Stürme durch Wald und Gebüsch
Sie schütteln den Ästen das alternde Haupt
es fallen die Blätter, der Baum ist entlaubt.
3. Laß welken, laß welken den Wald und die Flur
es ist ja das Walten der ew´gen Natur
laß ziehen, laß ziehen den Sommer dahin
es liegt ja das Bild unseres Lebens darin.
4. Es welket und altert das menschliche Herz
muss Jugend verlassen trotz Wehmut und Schmerz
es scheidet die Sonne bei sinkender Nacht
so hat auch der Sommer sein Leben vollbracht.
5. Die Stürme, sie ziehen durch waldigen Forst
es dröhnet ihr Echo im selbigen Horst
und tut auch das Scheiden vom Sommer so weh
es muß ja geschehen, er sagt uns Adieu.
6. Und flieht auch der Sommer, uns flieht nicht das Glück
ES kehrt ja der Frühling von neuem zurück
dann stellen wir wieder im Grünen uns ein
um fröhlich und heiter wie heute zu sein.
Bald fällt von diesen Zweigen
Autor: Hoffmann von Fallersleben
1. Bald fällt von diesen Zweigen
Das letzte Laub herab.
Die Busch´ und Wälder schweigen,
Die Welt ist wie ein Grab.
2. Wo sind sie denn geblieben?
Ach, sie sangen einst so schön
Der Reif hat sie vertrieben
Weg über Tal und Höh´n.
3. Und bange wird´s und bänger
Und öd´ in Feld und Hag;
Die Nächte werden länger
Und kürzer wird der Tag.
4. Die Vögel sind verschwunden,
Suchen Frühling anderswo;
Nur wo sie den gefunden,
Da sind sie wieder froh.
5. Und wenn von diesen Zweigen
Das letzte Laub nun fällt,
Wenn Busch´ und Wälder schweigen,
Als trauerte die Welt.
6. Dein Frühling kann nicht schwinden,
Immer gleich bleibt dein Geschick,
Du kannst den Frühling finden
Noch jeden Augenblick.
Der Sommer ist vorüber die Blumen sind verblüht
Autor: unbekannt
1. Der Sommer ist vorüber,
die Blumen sind verblüht,
nun stimmet an mit Brausen,
der Herbst sein lustig Lied.
Er jagt durch alle Bäume,
er jagt sich fast zu Tod
und all die grünen Blätter
die färbt er gelb und rot.
2. Nun fängt er an zu Pusten
und heult und pfeift gar sehr,
die Blätter fallen nieder,
die Bäume werden leer
und unsere lieben Vöglein
die trauen, werden still,
ach in den kahlen Zweigen
kein Vöglein singen will.
3. "Kommt laßt uns dahin eilen,
wo´s wärmer ist am Ort!"
und Singvöglein, sie alle,
ziehn nach dem Süden fort.
Nun ist es still geworden,
so stille fern und nah
und lang wird´s nicht mehr dauern,
dann ist der Winter da.
Der Herbst ist da
Autor: Text und Musik: H.R. Franzke, © Fidula-Verlag
1. Der Herbst, der Herbst, der Herbst ist da,
er bringt uns Wind, hei hussassa!
Schüttelt ab die Blätter,
bringt uns Regenwetter.
Heia hussassa, der Herbst ist da!
2. Der Herbst, der Herbst, der Herbst ist da,
er bringt uns Obst, hei hussassa!
Macht die Blätter bunter,
wirft die Äpfel runter.
Heia hussassa, der Herbst ist da!
3. Der Herbst, der Herbst, der Herbst ist da,
er bringt uns Wein, hei hussassa!
Nüsse auf den Teller,
Birnen in den Keller.
Heia hussassa, der Herbst ist da!
4. Der Herbst, der Herbst, der Herbst ist da,
er bringt uns Spaß, hei hussassa!
Rüttelt an den Zweigen,
Lässt die Drachen steigen
Heia hussassa, der Herbst ist da!
Rote Blätter, gelbe Blätter
Autor: überliefert
Refrain: Rote Blätter, gelbe Blätter flattern lustig hin und her.
Und der Wind gibt keine Ruhe bis die Bäume alle leer.
Ho, ho, hei, wer ist mit dabei?
1. Wer kommt mit zum Drachensteigen
auf die blanken Felder?
Rote Blätter, gelbe Blätter tanzen lustig hin und her,
und der Wind gibt keine Ruhe bis die Bäume alle leer.
Ho, ho, hei, wer ist mit dabei?
2. Wer kommt mit Kastanien sammeln
auf die breiten Wege?
Rote Blätter, gelbe Blätter tanzen lustig hin und her,
und der Wind gibt keine Ruhe bis die Bäume alle leer.
Ho, ho, hei, wer ist mit dabei?
3. Wer kommt mit Kartoffeln lesen
auf die großen Felder?
Rote Blätter, gelbe Blätter tanzen lustig hin und her,
und der Wind gibt keine Ruhe bis die Bäume alle leer.