Abschiedslieder
Ich fahr dahin
Autor: Volkslied, unbekannt
1. Ich fahr dahin, wann es muß sein,
ich scheid mich von der Liebsten mein;
zur Letz laß ich das Herze mein,
die weil ich lieb, so soll es sein!
Ich fahr dahin, ich fahr dahin.
2. Da sag ich ihr und niemand meh:
Mein'm Herzen g'schah noch nie so weh.
Sie ist mir lieb, je läng'r je mehr,
durchs Meiden muß ich leiden schwer.
Ich fahr dahin, ich fahr dahin.
3. Halt du dein Treu so stet als ich!
Und wie du willst, so findst du mich.
Halt dich in Hut, das bitt ich dich!
Gesegn dich Gott! Gedenk an mich!
Ich fahr dahin, ich fahr dahin.
Augen feucht von Tränen
Autor: Hoffmann von Fallersleben
1. Lauter Augen feucht von Tränen,
lauter Herzen voll von Gram!
Keiner kann es sich verhelen,
daß er schweren Abschied nahm,
daß er schweren Abschied nahm.
2. Kommen wir zu jenem Berge,
schauen wir zurück in's Tal,
schau'n uns um nach allen Seiten,
seh'n die Stadt zum letztenmal,
seh'n die Stadt zum letztenmal.
3. Wann der Winter ist vorüber
und der Frühling zieht in's Feld,
will ich werden wie ein Vöglein,
fliegen durch die weite Welt,
fliegen durch die weite Welt.
4. Dahin fliegen will ich wieder,
wo's mir lieb und heimisch war.
Freunde, muß ich heut' auch wandern,
kehr ich heim doch über's Jahr,
kehr ich heim doch über's Jahr.
5. Über's Jahr zur Zeit der Pfingsten
pflanz' ich Maien dir an's Haus,
bringe dir aus weiter Ferne
einen frischen Blumenstrauß,
einen frischen Blumenstrauß.
Lebe wohl!
Autor: Volkslied, unbekannt
1. Lebe wohl, vergiß mein nicht!
Schenke mir dein Angedenken;
Liebe darfst du mir nicht schenken,
denn das Schicksal will es nicht,
denn das Schicksal will es nicht.
2. Lebe wohl, vergiß mein nicht!
Ewig teuer meinem Herzen,
denk ich dein mit süßen chmerzen,
bis der Tod mein Auge bricht.
Lebe wohl, vergiß mein nicht!
3. Lebe wohl, vergiß mein nicht!
Denke oft der süßen Stunden,
wo uns treue Lieb' verbunden;
ich vergess' sie ewig nicht.
Lebe wohl, vergiß mein nicht!
4. Lebe wohl, vergiß mein nicht!
Ach selbst in der weit'sten Ferne,
überm Grab, jenseits der sterne
reißt das Band der Liebe nicht.
Lebe wohl, vergiß mein nicht!
5. Lebe wohl, vergiß mein nicht!
Wenn ich endlich ausgeweinet,
ausgelitten, dann erscheinet
mir auch Trost im Sternenlicht.
Lebe wohl, vergiß mein nicht!
Schätzchen ade! Scheiden tut weh.
Autor: Volkslied, unbekannt
1. Schätzchen ade!
Scheiden tut weh.
Weil ich denn scheiden muß,
so gib mir einen Kuß.
Schätzchen ade!
Scheiden tut weh!
2. Liebchen, ade!
Scheiden tut weh.
Wahre der Liebe dein,
stets will ich treu dir sein!
Liebchen, ade!
Scheiden tut weh.
3. Liebchen, ade!
Scheiden tut weh.
Wein nicht die Äuglein rot,
trennt uns ja selbst kein Tod.
Liebchen, ade!
Scheiden tut weh.
Morgen muß ich fort von hier
Autor: aus "Des Knaben Wunderhorn"
1. Morgen muß ich fort von hier
und muß Abschied nehmen.
O du allerschönste Zier,
Scheiden das bringt Grämen.
Da ich dich so treu geliebt
über alle Maßen
soll ich dich verlassen,
soll ich dich verlassen.
2. Wenn zwei gute Freunde sind,
die einander kennen,
Sonn und Mond bewegen sich
ehe sie sich trennen.
Noch viel größer ist der Schmerz,
wenn ein treu verliebtes Herz
in die ferne ziehet.
3. Dort auf jener grünen Au
steht ein jungfrisch Leben.
Soll ich denn mein Leben lang
in der Ferne schweben?
Hab ich dir was Leids getan,
bitt dich, woll's vergessen,
denn es geht zu Ende.
4. Küsset dir ein Lüftelein
Wangen oder Hände,
denke, da' es Seufzer sein,
die ich zu dir sende;
tausend schick ich täglich aus,
die da wehen um dein Haus,
weil ich dein gedenke.
Abschied muß ich nehmen hier
Autor: Volkslied, unbekannt
1. Abschied muß ich nehmen hier,
weiter muß ich wandern.
O du allerstönstes Kind,
heirat' keinen Andern!
2. Gräm dich nicht und zürn mir nicht,
werd' bald wiederkommen,
geschieht es auch im Winter nicht,
geschieht es doch im Sommer.
3. Hörst du denn die Vögelein
durch die Wälder singen,
so gedenke, daß ich dir
täte Botschaft bringen.
4. Und wenn dich der Wind anweht
auf der freien Straße,
so gedenke: daß ich dich
nimmermehr verlasse!
Nehmt Abschied, Brüder
Autor: Volkslied, unbekannt
1. Nehmt Abschied, Brüder,
ungewiß ist alle Wiederkehr,
die Zukunft in Finsternis
und macht das Herz uns schwer.
Der Himmel wölbt sich überm Land.
Ade, auf Wiederseh'n!
Wir ruhen all in Gottes Hand.
Lebt wohl, auf Wiederseh'n!
2. Es ist in jedem Anbeginn
das Ende nicht mehr weit,
wir kommen her und gehen hin,
und mit uns geht die Zeit.
Der Himmel wölbt sich überm Land.
Ade, auf Wiederseh'n!
Wir ruhen all in Gottes Hand.
Lebt wohl, auf Wiederseh'n!
3. Nehmt Abschied, Brüder, schließt den Kreis!
Das leben ist ein Spiel;
und wer es recht zu spielen weiß,
gelangt ans große Ziel.
Der Himmel wölbt sich überm Land.
Ade, auf Wiederseh'n!
Wir ruhen all in Gottes Hand.
Lebt wohl, auf Wiederseh'n!
Ade ich muß mich scheiden
Autor: unbekannt
1. Ade ich muß mich scheiden
aus frischen freiem Muth
gar fern über die Heiden
Gott wollt dich haben in Hut
Ob ich gleich jetzt von dannen
muß ziehn in fremden Landen
So denk ich dein
so denk ich dein in Freuden fein
2. Frisch auf! laß lieblich klingen
die edle Musik fein
nach Lust auch fröhlich singen
von Herzen fröhlich sein
Sei dir dies Liedlein gemacht
in Fröhlichkeit ist's vollbracht
Ade, ade! Ade zu tausend guter nacht!
Ach Schatz jetzt muss ich wandern
Autor: unbekannt
1. Ach Schatz jetzt muss ich wandern
muss wandern allesoweit
muss wandern auf fremde Strassen
im Herzen tut es mir leid
2. Wann wirst du wiederum kommen
wann kehrst du wieder zu mir
wenn´s schneiet feine Rosen
wenn´s regnet kühler Wein
3. Es schneit kein feine Rosen
regnet auch kein kühler Wein
wann wirst du wiederum kommen
du mein herztausendes Schätzelein
4. Ein Haus das lässt er bauen
wohl auf die grüne Heid
mit Buchspalm tut er´s decken
mit Laub und grüner Heid
5. Und wie das Haus gebauet war
beschert mir Gott was drein
ein Mädchen von achtzehn Jahren
die soll mein Heirat sein
In die Ferne willst du ziehen?
Autor: R. Linderer
1. In die Ferne willst du ziehen?
willst verlassen diesen Ort
wo die Herzen heiß erglühen
für ein männlich deutsches Wort
Wo die Hände sich verschlingen
frohe Lieder hell erklingen
willst du scheiden, willst du fort?
2. Unsre Augen blicken trübe
ihm, dem teuren Bruder, nach
der beseelt von Menschenliebe
oft ein mahnend Wort uns sprach
Heute noch im Freudneskreise
morgen einsam auf der Reise
singen dich die Vöglein wach
3. Einmal noch im schönen Bunde
dem dein ganzes Herz geweiht
Freund, es ist die Abschiedstunde
die uns jetzt erfüllt mit Leid
einmal noch im Kreis der Brüder
und vielleicht dann nimmer wieder
morgen, morgen bist du weit
4. O, wir folgten dir so gerne
hielt uns nicht des Schicksals Macht
Zieh getrost denn in die Ferne
stets das Glück dem Braven lacht
Unser Lied tönt in die Weite
gibt dir tröstend das Geleite
Freundschaft hat es dargebracht
5. Und nun wandre frohen Mutes
wie auch rauh die Stürme wehn
es erfreue dich nur Gutes
wo auch deine Schritte gehn
handle stets im Geist der Brüder
froh und glücklich kehre wieder
Lebe wohl, auf Wiedersehn